Beschreibung

Stadterneuerung Innenstadt – Integriertes Handlungskonzept (InHK) Eschweiler-Mitte

Nördliche und südliche Innenstadt sollen aufgewertet und über Inde und Indestraße hinweg zusammengefügt werden. Beide Innenstadtbereiche, die durch die in den 1970er Jahren autogerecht umgebaute Indestraße und durch den zeitgleichen Ausbau des ausschließlich am Hochwasserschutz orientierten Indebettes deutlich getrennt wurden, sollen insbesondere durch folgende Maßnahmen wieder verbunden werden:

• Die Verkehrsflächen für den motorisierten Individualverkehr sollen zwischen Bergrather Straße und Kochsgasse zurückgebaut werden. Durch einen teilweisen Rückbau der Indestraße können Flächen gewonnen werden, die im Bereich des Rathausvorplatzes die Schaffung eines attraktiven ufernahen Stadtraums an der Inde ermöglichen.
• Begleitend zu den Maßnahmen im öffentlichen Raum wurde bis Ende 2021 auf beiden Seiten der Inde/Indestraße insbesondere auch das private Investment durch ein Fassaden- und Hofprogramm gefördert.
• Ideen und Projekte der Bürger*innen sollten durch einen Verfügungsfonds unterstützt werden. Die schleppende Entwicklung des Gesamtprojektes verzögerte die Umsetzung dieser Maßnahme.
• Die Umstrukturierung des City-Center-/Hertie-Areals sowie die Umgestaltung der angrenzenden Stadträume: Aufgrund der zentralen Lage besteht eine besondere Dringlichkeit zur Aufwertung des Straßenräume. Da die Flächenentwicklung jedoch vor der Umgestaltung der Straßenräume erfolgen muss, konnte eine Umsetzung bis zum Ende des Förderzeitraums (2021) nicht mehr erfolgen.
• Die Sanierung des Kirschenhofs und Umbau zum „Haus der Eschweiler Geschichte und Kultur“. Der Kirschenhof ist ein prägendes Baudenkmal. Das Haupthaus der Hofanlage liegt an der Dürener Straße, der historischen Straßenverbindung zwischen Aachen und Köln. Die Dürener Straße ist somit eine der ältesten Eschweiler Straßen. Aufgrund der zentralen Lage im Stadtgebiet ist der Kirschenhof für die städtebauliche Entwicklung der Innenstadt von großer Bedeutung. Der jahrelange Leerstand führte zu einer erheblichen Gefährdung der Bausubstanz. Daher wurde eine zügige Umnutzung des Gebäudes angestrebt. Der südliche, eigentumsrechtlich der Stadt zugeordnete Gebäudeteil soll nach der Sanierung als Haus der Geschichte und Kultur genutzt werden. Die Einrichtung eines Ortes der Geschichte und Kultur im Kirschenhof, eines der historischen Gebäude im Zentrum von Eschweiler führt zu einer nachhaltigen Stärkung und Belebung des historischen Stadtkerns im Bereich der nördlichen Innenstadt.

Die aus dem InHK Eschweiler-Mitte entwickelten Maßnahmen liegen vornehmlich in unmittelbarer Nähe zur Inde und Indestraße. Im bisher festgesetzten Sanierungsgebiet Innenstadt-Nord bilden Inde und Indestraße den südlichen Abschluss des Geltungsbereichs. Daher hat der Rat der Stadt Eschweiler in seiner Sitzung am 31.10.2018 den Beschluss gefasst, das Gebiet zu erweitern und das Sanierungsgebiet Eschweiler-Mitte förmlich neu festzulegen.

Die in dem 2018 überarbeiteten Integrierten Handlungskonzept (InHK) Eschweiler-Mitte beschriebenen Maßnahmen sollten die Rahmenbedingungen für eine nachhaltige Entwicklung der gesamten Eschweiler Innenstadt schaffen. Für das InHK Eschweiler-Mitte wurden die bisherigen Zielvorstellungen zur Entwicklung der Innenstadt überprüft und konkretisiert. Das Konzept zeigt bauliche Maßnahmen zur Aufwertung der öffentlichen Räume sowie strategische Instrumente und Maßnahmen für eine zukunftsfähige und effektive Umsetzung. Es stellt zunächst die gesamtstädtischen Rahmenbedingungen dar und beschreibt dann im gebietsbezogenen Teil das Plangebiet mit seinen spezifischen Stärken und Schwächen. Abschließend werden Ziele, Maßnahmen und Finanzierungsmöglichkeiten erläutert. Durch die Mitwirkung von der Bürgerschaft, privaten Institutionen, Interessenverbänden und öffentlichen Stellen wurde sichergestellt, dass die Umsetzung des Konzeptes bzw. der darin enthaltenen Maßnahmen auf einen breiten Konsens setzt.

Durch das Hochwasser im Juli 2021 wurden weite Bereiche des Sanierungsgebietes überschwemmt. Die Planung und Umsetzung der Maßnahmen im Sanierungsgebiet Innenstadt-Nord musste teilweise ausgesetzt werden, um die Flutfolgen und Schäden zu beseitigen und Konzepte zum Hochwasserschutz auf den Weg zu bringen. Für das Programmgebiet wurden für die nächsten Jahre keine neuen Projekteanträge (z. B. für die Umgestaltung des Rathausvorplatzes oder den Rückbau der Indestraße) gestellt. Daher endete der Bewilligungszeitraum für die Förderung der Maßnahmen im Sanierungsgebiet Innenstadt-Nord Ende 2021. Für die Durchführung der begonnenen und bewilligten Maßnahmen räumte die Bezirksregierung der Stadt Eschweiler eine Verlängerung bis zum Dezember 2022 ein.